Das Wirtschaftsleben im alten Biel war durch den Rebbau, die
Landwirtschaft sowie Handwerk und Gewerbe bestimmt.

Die Zünfte, auch Gesellschaften genannt, waren Zusammenschlüsse,
vorallem der Handwerker und Gewerbler. In Biel bestanden sie schon
seit der Stadtgründung, 1248 bestätigte Bischof Lüthold die von den
Metzgern und Bauleuten aufgestellten Zunftordnungen.

Seit Beginn des 15. Jahrhunderts waren die Zünfte straff organisiert.
Neben beruflichen Zielen hatten sie auch einen militärischen Zweck.
Bei Kriegsauszügen hatten sie die Mannschaft im Verhältnis ihrer Mit-
gliederzahl zu stellen und zu besolden (Reisgeld).

Früher gab es acht, ab 1553 durch den Zusammenschluss verwandter
Handwerkergruppen noch sechs Zunftgesellschaften.

“Zum Wald” Zunfthaus im Ring 8 ; ab 1732 in der “alten Krone”:
– Zimmerleute und Dachdecker, Maurer und Steinhauer, Tischmacher,
Dreher, Glaser und Glasmaler, Hafner und Ziegler, Kupferschmiede,
Spengler, Gross-Uhrmacher, Schlosser und Büchsenschmiede, Huf-
schmiede, Wagner, Degen- und Messerschmiede, Nagelschmiede,
Gold- und Silberschmiede, Zinngiesser, Glockengiesser, Klein-Uhr-
macher.

“Zu Pfauen” Zunfthaus im Ring 7 (heute Restaurant Pfauen):
– Edelleute, Schneider, Hutmacher, Buchbinder, Weber, Schön- und
Schwarzfärber.

“Zu Pfistern” Zunfthaus im Ring 11; 1770 an Private verkauft:
– Bäcker und Müller.

“Zu Rebleuten”
– Rebbesitzer, Rebleute, Küfer, Fischer.

“Zur Schaal” Zunfthaus Obergasse 8; 1450 erbaut, im Durchgang
Obergasse / Untergasse waren die Fleisch-Verkaufsstände :
– Metzger und Gerber.

“Zu Schuhmachern”
– Schuhmacher und Sattler.

Zwei Berufsgruppen waren bekannt:
– Gerber : Die Produkte der Weissgerber waren weitum bekannt,
im 15. und 16. Jahrhundert wurden sie an den Messen
von Zurzach und Lyon verkauft.

– Goldschmiede : Ihre Werke treffen wir heute noch in der Schatz-
kammer im Historischen Museum von Bern an.

Letzte Zunft in Biel: “Zum Wald” 1893 aufgelöst

Quelle: Altstadtleist Biel